Call for Papers: Digitale Bilderkämpfe
Workshop zur philosophischen und interdisziplinären Mem-Forschung

Call for Papers: Digitale Bilderkämpfe

Workshop zur philosophischen und interdisziplinären Mem-Forschung

Am 25./26.11.2022 (Fr-Sa) als Online-Veranstaltung (Zoom)
Institut für Philosophie, Technische Universität Darmstadt
Einsendeschluss Abstracts: 26.09.2022

Internet-Meme, verstanden als repetitive und stark intertextuelle multimodale Bild-Text-Arrangements, sind seit einiger Zeit nicht nur fester Bestandteil der Netz- und Jugendkultur geworden, sondern kommen zunehmend auch zu politischen und propagandistischen Zwecken zum Einsatz. Spätestens seit dem Jahr 2015, als Memen besonders im US-Wahlkampf eine herausstechende Rolle zugeschrieben wurde, werden diese immer häufiger zum Gegenstand wissenschaftlicher Analysen. Der von rechtsextremen Gruppierungen in zahlreichen Ländern wiederholt ausgerufene „meme war“ als metapolitische Strategie, zahllose in sozialen Netzwerken kursierende Meme im Kontext der Covid-19-Pandemie oder die memetische Kommunikation im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine sind fortlaufend Bestandteil medialer Berichterstattung und gesellschaftlicher Diskurse. Sie bedürfen daher auch zunehmend wissenschaftlicher Einordnung und Aufarbeitung. Gleichzeitig gibt es bislang keine oder nur wenige etablierte systematische Analysemethoden, um sich Memen wissenschaftlich zu nähern.

Der Call for Papers richtet sich an Forschende der Philosophie wie auch an interessierte Forschende anderer Disziplinen, die mit innovativen Zugängen einen philosophischen und/oder interdisziplinären Beitrag zur Mem-Forschung leisten können. Der digitale Workshop soll bisherige Forschungsarbeiten (abgeschlossene oder noch laufende) bündeln, Raum zum Austausch über Zugänge und Methoden der Mem-Analyse bieten sowie interdisziplinären Vernetzung in einem noch jungen Forschungsfeld ermöglichen.

Mögliche Themenfelder für Beiträge zum Workshop können sein:

  • Definitionsarbeit: Begriffsbestimmungen und -geschichte, Bezüge zur „Memetik“
  • Methoden zur philosophischen Erforschung von Memen: Bildsprache, Instrumente und Begriffssysteme zur zeichentheoretischen oder sprachphilosophischen Mem-Analyse
  • Medien- und sozialphilosophische Zugänge zu memetischer Ästhetik, z.B.: Film- und Computerspielästhetik, popkulturelle Referenzsysteme, affektive Kommunikationsdynamiken
  • Meme, politische Ideen und ideologische Bilderkämpfe, z.B.: Metapolitik und rechter Akzelerationismus als politische Strategien sowie Ansätze rechter „Theoriebildung“ im digitalen Raum

Im Rahmen des zweitägigen Workshops am 25. und 26. November 2022 (jeweils ganztägig als OnlineVeranstaltung via Zoom) werden die ausgewählten Beiträge in Impulsvorträgen präsentiert. Die Vorträge sollen eine Länge von ca. 20 Minuten aufweisen, im Anschluss wird Zeit für ausgiebige Diskussionen der Beiträge eingeräumt. Die Vortragsvorschläge sind als Abstracts im Umfang von maximal zwei Seiten (optional: zzgl. maximal zwei Seiten für Beispiel-Abbildungen) bis zum 26.09.2022 23:59 Uhr (verlängert) in einer PDF-Datei an folgende E-Mail-Adresse einzureichen:

Im Nachgang des Workshops wird eine Publikation angestrebt.

Der Workshop wird organisiert und durchgeführt im Rahmen des interdisziplinären Forschungsvorhabens „Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation (MISRIK) “, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Förderrichtlinie „Zivile Sicherheit – Gesellschaften im Wandel“. Am Forschungsvorhaben sind neben der Philosophie die Soziologie, die Informatik, die Politikwissenschaft und die Ethnologie beteiligt (an der Technischen Universität Darmstadt, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit Wiesbaden). MISRIK erforscht rechtsextreme Sprach- und Kommunikationspraxen in sozialen Medien, die für die zivile Sicherheit eine noch größtenteils unbekannte Herausforderung darstellen und unkalkulierbare Gefahrenpotentiale hervorbringen. Im Fokus stehen Meme und Topoi, ideologische Konzepte und Strategien rechtsextremer Netzaktivist*innen. Der philosophische Teil des Vorhabens befasst sich insbesondere mit bildsprachlichen und rhetorischen Strategien sowie den ideologischen Diskursen der „Neuen Rechten“.

Ansprechperson für Rückfragen zum Workshop oder dem Forschungsvorhaben: